Ohne Erde können Pflanzen nicht wachsen, denn sie hält nicht nur die Wurzeln zusammen, sondern versorgt die Pflanzen auch mit den wichtigsten Nährstoffen. Möchte man Blumen und andere Gewächse anpflanzen, ist also die Auswahl geeigneter Erde wichtig. Als Experten für Gartenbau München erklären wir Ihnen wie Sie gute Pflanzenerde erkennen, korrekt lagern und diese selbst mit Nährstoffen anreichern.
Die richtige Pflanzenerde
Jede Blume benötigt andere Nährstoffe, weshalb es nicht DIE ideale Erde gibt, sondern sie auf die jeweilige Pflanze abgestimmt sein muss. Jedoch kann man sagen, dass gute Blumenerde locker ist, in der Hand zerfällt und sehr wenig grobe Bestandteile besitzt. Sie ist meist mit Düngemittel, Kalk und Zuschlagstoffen angereichert.
Die folgenden Kernnährstoffe sind für die Gesunderhaltung einer jeden Pflanze essentiell:
– Stickstoff (N) – Verantwortlich für das Wachstum
– Schwefel (S) – Wachstumsfördernd
– Kalzium (Ca) – Stärkt die Pflanze
– Magnesium (Mg) – Mindert den Alterungsprozess
– Phosphor (P) – Steigert den Ertrag bei Obst- und Gemüsepflanzen
– Kalium (K) – Erhöht den Frostschutz und prägt das Aroma
Wie viel davon die einzelnen Pflanzenarten benötigen, ist wie bereits erwähnt, unterschiedlich.
Worin unterscheidet sich gute Blumenerde von anderen Produkten?
Die Pflanzenerde aus dem Supermarkt ist nicht zwangsläufig qualitativ minderwertiger. Jedoch enthält sie oft jede Menge Rinde, Torf oder Salz. Diese Stoffe sind für ein gesundes Pflanzenwachstum nicht optimal. Oftmals sind in günstigen Produkten auch Scherben oder Äste zu finden, welche die Pflanzen und vor allem deren Wurzeln verletzen können. Wirklich qualitativ hochwertige Blumenerde wird hingegen immer wieder kontrolliert. Solche finden Sie im Fachhandel.
Die Farbe der Erde sagt hingegen nichts über deren Qualität und Nährstoffgehalt aus. Helle Erde enthält in der Regel mehr helle Holzfasern, die für den Farbunterschied verantwortlich sind.
Worauf Sie beim Kauf achten sollten
Kein Torf enthalten
Torf ist aus ökologischer Sicht problematisch, da die Torf Ressourcen begrenzt sind und das Material nicht gerade umweltfreundlich gewonnen wird. Torf ist zwar gut für Pflanzen, aber nicht notwendig. Deshalb sollten Sie nach Pflanzerde mit möglichst geringem Torf-Anteil Ausschau halten. Denn selbst die beste Bio-Erde ist nicht zu 100% torffrei.
Der richtige PH-Wert
Jede Pflanze benötigt einen anderen pH-Wert. Manche (z.B. Cranberry oder Heidelbeeren) mögen einen sauren Boden, andere (z.B. Bärlauch, Petersilie oder Rosmarin) bevorzugen ein eher basisches Substrat.
Ist die vorhandene Pflanzenerde gut?
Ist die im Garten genutzte Erde tatsächlich die beste Pflanzenerde für Ihre Gewächse? Durch die Art von Unkraut im Garten lässt sich die Qualität der Erde bestimmen.
Wachsen viel Löwenzahn oder Brennnesseln deutet das auf einen stickstoffreichen Boden hin. Bei scharfem Mauerpfeffer ist die Erde eher stickstoffarm. Tritt immer wieder Sauerampfer auf, so handelt es sich um einen sauren Boden.
Dass Unkraut wächst, ist völlig normal und deutet keinesfalls auf minderwertige Erde hin.
Ist die vorhandene Pflanzenerde stets locker, handelt es sich um ein gutes Produkt. Von schlechter Qualität und Nährstoffmangel zeugt klumpige Erde, die des öfteren eine Art Kruste an der Oberfläche bildet.
Außerdem erkennen Sie gute Pflanzenerde am Geruch. Sie riecht meist nach einem frischen Waldboden. Weist die Erde gar keinen Duft auf, ist sie möglicherweise schon sehr alt und wird Ihren Pflanzen nicht mehr die benötigten Nährstoffe liefern.
Pflanzenerde korrekt lagern
Es schadet nie, etwas gute Blumenerde in Reserve zu haben. Doch selbst die beste Erde kann ,,schlecht’’ werden, wenn Sie nicht richtig gelagert wird. Wählen Sie stets einen kühlen, jedoch trockenen Ort aus. Bei Feuchtigkeit nisten sich gerne Schädlinge in die Erde ein und vermehren sich dort. Dadurch nimmt dann die Qualität der Erde ab.
Blumenerde bleibt in der Regel sechs Monate frisch. Brauchen Sie diese bestenfalls in der jeweiligen Saison auf. Haben Sie die Pflanzenerde in Säcken gekauft, können Sie diese ruhigen Gewissens eine noch längere Zeit lagern.
Gute Pflanzenerde einfach selbst herstellen
So gut wie jeder Hobbygärtner und Pflanzenliebhaber besitzt einen Komposthaufen im Garten. Aus Kompost lässt sich nährstoffreiche Bio-Blumenerde gewinnen. Die daraus gewonnenen Erde sollte dann nur noch mit etwas für Ihre Pflanzen passenden Dünger angereichert werden. So bleibt die Erde natürlich und Sie sparen bares Geld.
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